Das neunte FORUM begann mit einem gemeinsamen Mittagessen. Danach führten Christoph Peter vom Verein unterdessen und Markus Wolff von der Veranstaltungshalle HUMBUG durch das zwischengenutzte Klybeck-Areal. Drei Gebäude des ehemaligen BASF-Werkareals werden seit Anfang 2019 als Vereinslokale, Musikstudios, Werkstätten, Büros für Kreativschaffende und Künstlerateliers genutzt. Eine ehemalige Werkhalle wurde zu HUMBUG, einem Raum für Musik, Theater und Konzerte, umgebaut. Längerfristig soll hier ein neuer Basler Stadtteil entstehen.
Die Erbversprechenden diskutierten über die Rolle von Kultur in der Gestaltung solcher Freiräume, die Visionen, Hürden und Konflikte von kreativen Zwischennutzungen. Die Stiftung nahm folgende Anregungen mit:
– Anschieben und Weiterschieben: Wenn selbsttragende Kulturbetriebe sich über die begrenzte Dauer einer Zwischennutzung in einem Stadtteil etablieren und damit der Vision und Behauptung, wichtige Begegnungspunkte für ein Quartier zu werden, nachkommen wollen, wären nach den Anschubfinanzierungen kontinuierliche Förderungen für das kreative Weiterentwickeln des Betriebs wertvoll.
– Förderung von Suchprozessen und Experimentierräumen: Für die Auslotung eines weiten Kulturbegriffs, das Wagen interdisziplinärer Experimente und das Ermöglichen überraschender Begegnungen sind selbsttragende Kulturbetriebe auf eine Förderung angewiesen, die solche (nicht immer kostendeckenden) Suchprozesse unterstützt.
– Austausch: Für die Stiftung ERBPROZENT KULTUR ist der Dialog mit anderen Kultur-Organisationen, -Betrieben und -Gruppen im Aufbau sowie den dort involvierten und engagierten Akteur:innen inspirierend und lehrreich. Nicht nur um die eigene Förderpraxis weiterzuentwickeln, sondern auch um den Umgang mit Hürden im Umsetzungsprozess grosser und langfristiger Visionen zu reflektieren.
Am Abend waren alle FORUMS-Teilnehmenden zum Konzert der simbabwischen Rapperin AWA im HUMBUG eingeladen.